Unser Hochbeet Guide für Selbstversorger

Nützliche Tipps & Tricks rund um den Urban Gardening Trend

Nachdem wir euch gezeigt haben, mit welchen Materialien wir unser DIY-Hochbeet füllen, um unseren Pflanzen den bestmöglichen Nährboden zu bieten, erfahrt ihr in unserem Hochbeet Guide nützliche Tipps für eure erste Hochbeet-Saison. Auf die Beete, fertig, los!

Welche Vorteile bietet ein Hochbeet?

  • fruchtbare Erde
  • ertragsreiche Ernte
  • ergonomisches Gärtnern

Die Bodenverhältnisse in den deutschen Gärten haben nicht immer die besten Voraussetzungen, um erfolgreich alle möglichen Gemüsesorten und Kräuter anzubauen. Manche plagen sich beispielsweise mit zu sandigen oder lehmigen Böden rum, wodurch nicht selten die gewünschten Ergebnisse ausbleiben. Da ein Hochbeet mit verschiedenen organischen Substanzen gefüllt wird, werden Tomaten & Co. durch die Verrottung der Substanzen immer wieder mit Nährstoffen versorgt. Wenn die Bodenverhältnisse im Garten also den Anbau von Gemüse, Kräutern und Blumen erschweren, kann ein Hochbeet bodenunabhängig mit frischer und hochwertiger Komposterde gefüllt werden.

Der nährreiche Boden sorgt für üppiges Wachstum und ertragsreiche Ernte auf kleinem Raum. So lohnt sich auch die Anschaffung eines Hochbeets in kleineren Gärten oder sogar auf dem Balkon.

Ein gar nicht so unwichtiger Vorteil bezieht sich auf das so genannte ergonomische Gärtnern. Durch die erhöhte Lage des Hochbeets wird bei der Aussaat und regelmäßiger Pflege der Rücken geschont. Außerdem haben es Schädlinge wie Schnecken und Wühlmäuse schwerer, an euer Gemüse zu kommen.

Wo sollte ein Hochbeet stehen?

  • Garten
  • Balkon
  • Gewächshaus

Plant ihr, euer Hochbeet im Garten aufzubauen, ist für ideale Lichtverhältnisse eine Ausrichtung von Nord nach Süd für den Großteil eurer Pflanzen von Vorteil. So bekommt euer Gemüse auch im Frühling, Herbst und selbst im Winter noch Licht ab. Auch auf genügend Windschutz solltet ihr achten, da einige Pflanzen empfindlich auf einen Windzug reagieren.

Ein Hochbeet auf dem Balkon kann nicht immer so aufgestellt werden, wie in einem größeren Garten. Wenn ihr ein paar Tipps beachtet, kann auch der Standort auf dem Balkon erfolgreiche Ernte versprechen. Während Kräuter viel Licht benötigen, können bestimmte Gemüsesorten auch mal etwas weniger Licht vertragen. Bei zu viel Sonne können Markisen oder Sonnenschirme etwas Schatten spenden. Wenn euer Hochbeet zusätzlich windgeschützt steht, verdunstet auch die Feuchtigkeit in der Hochbeet-Erde langsamer.

Solltet ihr in eurem Garten ein größeres Gewächshaus stehen haben, kann hier auch ein Hochbeet einen Platz einnehmen. Das Gewächshaus sollte lichtdurchlässig sein und das Hochbeet nicht zu nah an Heizungen stehen, da die Pflanzen sonst durch zu enorme Hitze auch „verbrennen“ können und eingehen.

Was darf in einem Hochbeet nicht nebeneinander?

Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn – jeder kennt sie. Auch in euren Hochbeeten kann es zu großem Ärger führen, wenn ihr bei der Bepflanzung nicht ein paar einfache Regeln beachtet. 

Pflanzen der gleichen Familie vertragen sich weniger gut, während sich Pflanzen innerhalb von Mischkulturen gegenseitig im Wachstum und beim Schädlingsschutz fördern. Wenn euer Hochbeet über viel Platz verfügt, ist ein reines Salat-Hochbeet natürlich auch möglich.

Möhren und Tomaten oder auch Kartoffeln und Tomaten sollten möglichst nicht beieinanderstehen, da sie unter anderem unterschiedliche Mengen an Nährstoffen benötigen. Wiederum positiv im Wachstum beeinflussen sich beispielsweise Mangold und Salate oder auch Tomaten und Knoblauch.

Mit einem Hochbeet-Planer gibt es ein hilfreiches Tool, um die Übersicht bei guten und schlechten Pflanzpartnern nicht zu verlieren. Im Internet und Gartenratgebern findet ihr auch ausführliche Hochbeet Mischkultur Tabellen, die jederzeit abrufbar sind, solltet ihr euch einmal nicht sicher sein vor dem nächsten Einkauf im Gartencenter.

Was muss bei der Pflanzstrategie beachtet werden?

Um das Beste aus eurem neuen Hochbeet zu holen, ist eine geeignete Pflanzstrategie von Vorteil, die Jahr um Jahr verfolgt werden kann. Wichtige Faktoren, die den Erfolg beeinflussen sind:

  • Abstand
  • Wuchshöhe
  • Wurzelwerk

Wenn der Abstand zwischen den Pflanzen zu gering ist, konkurrieren auch die besten Nachbarn schnell um Wasser, Licht und Nährstoffe. Bei der Wuchshöhe solltet ihr immer die Sonne im Blick haben. Grundsätzlich gilt, dass kleine Pflanzen am Rand und große Pflanzen in der Mitte des Hochbeets gepflanzt werden sollten, um sich nicht gegenseitig das Licht zu nehmen. Steht euer Hochbeet an einer Wand, die als Windschutz dienen soll, pflanzt ihr kleine Pflanzen nach vorne und hoch wachsende Pflanzen in der Nähe zur Wand ein. Bei Tomaten beispielsweise könnt ihr um die Pflanze herum auch Kräuter, wie Petersilie aussäen.

Um die Höhe des Hochbeets und die Bereiche der Nährstoffverteilung (ihr erinnert euch, dass in einem Hochbeet unterschiedliche Materialien geschichtet werden) ideal auszunutzen, sollten sowohl Tief-, als auch Flachwurzler gepflanzt werden.

Wie war das mit der Fruchtfolge?

Wer die Fruchtfolge einhält, kann über Jahre hinweg sein Hochbeet ideal nutzen. Aber was ist überhaupt eine Fruchtfolge und was muss hier beachtet werden?

Die Fruchtfolge bestimmt die Reihenfolge, in der bestimmte Pflanzen angebaut werden. Dieser Plan bezieht sich speziell auf den Nährstoffgehalt im jeweiligen Hochbeetjahr. Bei Pflanzen wird grundsätzlich unterschieden zwischen:

  • Starkzehrer
  • Mittelzehrer
  • Schwachzehrer

Starkzehrer wie Tomaten und Kartoffeln benötigen viel Stickstoff zum Wachsen. Der Gehalt an Stickstoff im Boden des Hochbeets ist in den ersten zwei Jahren besonders hoch, da der frische Kompost und der Grünschnitt voller Nährstoffe sind.

Mittelzehrer wie Erdbeeren und Möhren sollten im dritten und vierten Jahr angebaut werden, da sie einen nicht ganz so hohen Bedarf an Nährstoffen haben.

Allgemein sollte der Boden im Hochbeet nach ca. 6-10 Jahren komplett erneuert werden. Bis dahin ist der stickstoffärmere Boden der beste Platz für Schwachzehrer Salate.

Wenn ihr dauerhaft Starkzehrer anbauen möchtet, kann das Hochbeet jährlich mit frischem Kompost aufgefüllt werden. Die Fruchtfolge müsst ihr dann nicht mehr so genau einhalten. Auch Bodenaktivatoren können die Erde im Hochbeet langlebiger und fruchtbarer machen.

Wie oft wird ein Hochbeet bewässert?

Da Hochbeete in geschlossenen Systemen im Freien stehen, verdunstet das Wasser auch schneller, wodurch das Gießverhalten angepasst werden sollte.

Mit ca. zweimal pro Tag müssen Hochbeete häufiger bewässert werden als andere Freibeete im Garten. Es empfiehlt sich, das Hochbeet jeweils morgens und abends zu gießen, da vor allem im Sommer zu diesen Zeiten die Sonne nicht so kräftig scheint.

Einige Pflanzen vertragen es nicht, von oben gegossen zu werden. Hier bietet es sich an, die Hochbeete zu fluten. Die Drainageschicht in eurem Hochbeet lässt das überschüssige Wasser ablaufen und verhindert dabei einen Wasserstau.

Auch gegen die schnellere Verdunstung solltet ihr gewappnet sein. Mulchmaterial wie Stroh oder Rinde sorgen dafür, dass Feuchtigkeit möglichst lange im Hochbeet gehalten wird. Das Mulchmaterial kann einfach auf der Pflanzfläche um die Pflanzen herum verteilt werden. Achtet hierbei darauf, dass keine Blätter vom Mulchmaterial verdeckt werden.

Was tun gegen Schädlinge im Garten?

Ungebetene Gäste machen auch vor Hochbeeten nicht halt. Angeknabberte Salatblätter, zerfressene Tomaten oder gar größere Löcher in der Erde sind die häufigsten Anzeichen, dass sich kleine Tiere an eurem kostbaren Gemüse bedient. Häufige Schädlinge in Hochbeeten sind:

  • Mäuse und andere Nager
  • Schnecken
  • Blattläuse
  • Ameisen

Ein guter Schutz gegen Mäuse & Co. ist ein Gitter, das den Boden des Hochbeets abdeckt. So haben es die Nager deutlich schwerer, es sich in eurem Hochbeet gemütlich zu machen. Effektiven Schutz gegen hungrige Schnecken bietet ein nach unten gebogenes Blech, das an die oberste Kante des Hochbeets montiert wird. Gegen Blattläuse soll sogar ein alter Hausfrauen-Trick helfen. Bemerkt ihr einen leichten Befall von Blattläusen, helfen geschälte Knoblauchzehen, die in die Erde der befallenen Pflanze gesteckt werden. Die Triebe der Zehe sollten vorher abgeschnitten werden.

Und jetzt wünschen wir gutes Gelingen, dass euer erstes Hochbeetjahr ein voller Erfolg wird. Habt ihr noch geheime Tipps & Tricks zum Thema Hochbeet? Dann sendet uns gerne eine Nachricht bei Instagram.

Bis dahin,

Marian & Chris